Weihnachtslieder
Der Choralstil sollte m.E. bei Weihnachtsliedern grundsätzlich keine Anwendung finden.
Der Choralstil lässt sich am Treffendsten mit folgender Aufnahme erklären:
Adagio for Strings von Samuel Barber in der Version der New Yorker Philharmoniker mit Leonard Bernstein als Dirigent.
Eine absolut meisterliche Aufnahme.
Analyse: Adagio for Strings
Was ist nun das besondere an dieser Aufnahme?
Die Töne werden ganz weich mit einem sehr kurzen Fade-In angespielt und das Ausklingen ist ohne Fade-Out. Die Intensität bleibt während des gesamten einzelnen Tones gleichbleibend.
Diese Spielweise hat sich sehr beim Choralstil bewährt.
Neben der Spielweise ist dies auch ein sehr gutes Beispiel für eine Höranalyse des Klangausgleichs bzw. der Analyse des Lautstärkeverhältnisses der Viertelnotenspieler zu den weiteren Parts.
Eine weitere Besonderheit sind die gegensätzlichen Klangfarben der einzelnen Spielergruppen (Violine 1, Violine 2, Viola, Cello und Kontrabass). Jede Stimme ist hervorragend herauszuhören, was m.E. an der sehr schön abgestuften Klangfarbe liegt.
Auch dass man ganz zum Schluss (morendo) einen Augenblick nur noch die tiefen Intrumente hört, lässt sich gut auf andere Bereiche - insbesondere auf den Choralstil - übertragen.
Tipp:
Die Noten vor den Taktstrichen extrem tenuto und intensiv spielen.