Die Spielweise von Marsch und Polka ist in den Blasorchestern recht gut etabliert. Daher hier nur ein paar wenige Anmerkungen.
Vor- und Nachschlag:
Hier ist zu beachten, dass sich die nachschlagspielenden Instrumente auf ein gemeinsames Timing einigen.
Der Akkordaufbau im Nachschlagakkord ist in der Probe separat zu besprechen. Eine Möglichkeit ist Grundton und Quinte in gleicher Lautstärke zu spielen und die Terz etwas leiser dazu.
Snare Drum nicht zu dominant.
Falls die nachschlagspielenden Instrumente den Nachschlag etwas früher spielen, um den Rhythmus in eine lebendige Bewegung zu setzen, ist darauf zu achten, dass der Vorschlag (Tuba, große Trommel usw.) trotzdem im Timing bleibt und die Begleitung eben nicht schneller wird.
Ganz vereinfacht: Vorschlag bremst und Nachschlag treibt. Wobei der Vorschlag genau in der vorgegebenen Geschwindigkeit bleibt und somit nicht wirklich bremst.
Ein Tipp: Wenn das Schlagwerk die notierten Lautstärkebezeichnungen ganz akkurat und vielleicht sogar etwas übertrieben spielt, dann erhält das Stück gleich eine abstufende Dynamik und die Bläser haben es einfacher die Dynamik zu übernehmen.
Glockenspiel
Glockenspiel kann nicht laut genug sein.
Gefühlvolles Spiel
Meiner Ansicht nach sollte das gefühlvolle Spiel in Solo-/ Satzsolopassagen nicht übertrieben werden. Das lange Fade-In und Fade-Out auf jedem Ton wird bei manchen Aufführungen sehr übertrieben praktiziert. Ich vergleiche dies immer mit einer Gesangspassage. Würde diese übertriebene Spielweise auf eine Gesangspassage angewandt werden, dann würde sich das sehr unprofessionell anhören und zudem ein Problem mit der Atemstütze offenbaren. Das lange und unkontrollierte Fade-in und Fade-Out sollte nicht als Stilmittel für ein gefühlvolles Spiel verwendet werden. Falls es wohl dosiert angewandt wird, dann jedenfalls immer mit einer kontrollierten Atemstütze/ kontrolliertem Ansatz und Luftströmung.
Auch hier gilt die allgemeine Maxime: Die Dinge nicht von der Spieltechnik betrachten (z.B. unkontrollierte Luftströmung beim Solospiel), sondern vom Klangbild betrachten. Wie klingt das, was aus dem Instrument herauskommt und dann ggf. die Spieltechnik anpassen.