Matinéekonzert 06.01.2024 - MV Schutterwald

Matinée - „Feuerwerk der Töne“ mit dem Musikverein Schutterwald e.V.

Berliner Luft - Paul Lincke (1904)
Kaiserwalzer op. 437 - Johann Strauss (Sohn) 1887
Triqui-Traqui - Paul Desenne
Aurora Borealis - Rossano Galante (2016)
i know moonrise - Jess Langston Turner (2019)
Andres Contrabandista - Oscar Navarro (2012)
Silverado - Bruce Broughton (1985)
Zorba´s Tanz - Mikis Theodorakis (1964)
Paconchita - Oscar Navarro

Erläuterungen zum Programm

Entwicklungsprozess

Die Entwicklung eines Konzertprogrammes ist ein sich über eine große Zeitspanne erstreckender Prozess.

Wie man unschwer erkennen kann, ist auch nach dem abgeschlossenen Entwicklungsprozess manchmal eine Anpassung notwendig. Zwei Stücke mussten gestrichen werden und dafür ein anderes Stück kurzfristig aufgenommen werden. 

Eckpunkte

Folgende Eckpunkte sind in meine Überlegungen zu diesem Konzert eingeflossen.

  • Die Eröffnung sollte mit einem Konzertmarsch erfolgen und dieser sollte zusätzlich sehr bekannt sein. Berliner Luft wird traditionell bei dem Waldbühnenkonzert der Berliner Philharmoniker zum Abschluss gespielt. Ich hatte mir kurz überlegt, ob die Platzierung als Eröffnungstitel ein Problem darstellen könnte. Aber die dortige Verwendung als Schlußpunkt hat rein regionale Gründe, die bei mir keine Rolle spielen sollten. Also kein Problem.

  • Weiter stand auch relativ schnell fest, dass ein Pasodoble sehr gut zu einem Neujahrskonzert bzw. 06. Januarkonzert passt. Nach längerer Suche bin ich auf Andres Contrabandista gestoßen. Mit ein Grund für die Auswahl war auch die hervorragende Aufnahme von Koninklijke Muziekkapel van de Gidsen unter Yves Segers. Ein vorzügliches Orchester. Laut Alex Schillings das Orchester mit einem der besten Holzsätze.

  • Der Kaiserwalzer von Johann Strauss wurde im Hinblick auf die bereits seit einigen Jahren vorhandene Anlehnung des hiesigen Konzertprogramms am traditionellen Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker ausgewählt. Es ist bei meinem aktuellen Orchester eine schöne und jüngere Tradition, die gerne weitergeführt wird aber auch weiterentwickelt werden soll. Für die Weiterentwicklung bestens geeignet ist Triqui-Traqui von Paul Desenne. Das Stück ließ Gustavo Dudamel für sein Neujahrskonzertdebüt 2017 bei den Wiener Philharmonikern schreiben. Bekanntlich wurde es dort 2017 nicht aufgeführt, es war den Philharmonikern zu osée. Da mit Triqui-Traqui und dem Pasodoble Andres Contrabandista bereits programmtechnisch eine Verbindung zur südländischen Musik geknüpft wurde, war es naheliegend ein weiteres südländisches Stück auszuwählen. Die Wahl fiel auf Paconcita. Aufgrund der Eingängigkeit wurde dann die Overtüre an den Schluss gestellt. Auch das ist in der Tat ungewöhnlich ...

  • Für die perfekte Unterhaltung des Publikums und auch als Anreiz für die Musikerinnen und Musiker wollte ich das Konzertprogramm um Filmmusiken ergänzen. In der engeren Auswahl stand eines der drei Symphonic Suite Arrangements von Lord of the Rings von Howard Shore oder der Klassiker der Westernfilmmusik Silverado. Schließlich ist es dann Silverado geworden.

  • Eine weitere Filmmusik sollte es in das Programm schaffen. Hierbei gab es jedoch von mir konkrete Vorgaben.
    Es musste sehr bekannt sein, sollte ins „Ohr“ gehen und neben einer guten Spielbarkeit auch eine gewisse musikalische Herausforderung für die Musikerinnen und Musiker gegeben sein: Zorbas Tanz vereint sehr gut all diese Zutaten.

  • Beim Matinée-Konzert 06.01.2023 wurde als langsamer Kontrastpunkt Riften Wed von Julie Giroux platziert. Daher sollte auch in diesem Jahr ein langsamer Programmpunkt berücksichtigt werden, es wurde i know moonrise. Es ist recht neu komponiert (von 2019), auch dieses Merkmal sollte wenn möglich in meinen Konzerten berücksichtigt werden.

  • Ein Blasmusikoriginalwerk musste auch wieder in das Programm. Im Jahr 2023 war dies Lexicon of the gods von Rossano Galante. Das Stück war gut spielbar und hat trotzdem einige Herausforderungen bereitgestellt. Der Vertreter des Originalblasmusikwerkes wurde Aurora Borealis aufgrund der guten Erfahrungen mit Lexicon of the gods.

  • Zum Abschluss wurde - wie bereits erläutert - Paconcita ausgewählt, ein weiteres Stück von Oskar Navarro mit Latincharakter. Oskar Navarro ist mir zuerst mit seiner Downey Overture aufgefallen. Die hat es diesmal „noch“ nicht in das Programm geschafft, aber nachdem der ausgewählte Pasodoble von Oskar Navarro stammte und er sehr gut für Blasorchester gesetzt ist, wollte ich noch ein weiteres Stück von ihm. Neben dem karibischen "Schnittstellenstück" Triqui-Traqui und Andres Contrabandista passt Paconcita gut in das Programm, aber dann als Abschlussstück.

  • Triqui-Traqui ist auch der Namensgeber des gewählten Mottos: Feuerwerk der Blasmusik. Triqui-Traqui bedeutet Feuerwerk(skörper).
    Triqui-Traqui vereint die Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauss mit südländischem Flair.

  • Erste Zugabe wurde ein Stück vom letztmaligen Konzert: Im weißen Rössl und die letzte Zugabe, wie auch schon in den Vorjahren: Radetzky Marsch.

Zeitvorgaben für das Konzert: Start erfolgt um 10:30 Uhr bis ca. 12:00 Uhr.